3. Kontrolle und Selektion der Nachkommen
Ich möchte mich dieser Aufgabe widmen.
Wie schön wäre es, wieder weiße German Rexe zeigen zu können. Ich halte das für eine Bereicherung unserer schönen Rasse.
Diesen Entschluss fasste ich nicht so spontan, wie es vielleicht klingen mag. Informieren, lesen und nachfragen ging voraus. Ohne das nötige Fachwissen ist so ein Plan zum Scheitern verurteilt. Ich möchte nicht behaupten, Alles zu wissen, aber auf jeden Fall bin ich bereit, Neues aufzunehmen und dazu zu lernen.
Sehr interessant und hilfreich finde ich die Veröffentlichungen der Internetseite von "Schneesturm", der Weißzuchtcharta. Auch die Abhandlungen im "Lexikon der Rassekatzen" von Claudia Müller-Girard sind sehr brauchbar. Als ich über die Zucht der Foreign White las, wurde mein Zuchtziel klarer. Nach diesem Beispiel könnten auch German Rex in Weiß gezüchtet werden. Es wäre dann eine weiße, gelockte Katze mit blauen Augen.
Die Genkonstruktion eines solchen Tieres ist
Ww cc rr (vereinfachte Darstellung)
Das heißt, es liegt folgende Genkombination vor:
mischerbig für weiß Ww
reinerbig für Point: cc
reinerbig für Rex rr
Das ist also das anzustrebende Ziel. Wie aber ist der Weg dorthin?
1. Schritt: weiße Hauskatze (hörend, passender Typ, mischerbig) X Rex-Point Kater = weiße Hybriden (mischerbig weiß, point, rex)
2. Schritt: weiße Hybridin X Rex-Point Kater = Eine Vielzahl unterschiedlicher Genkombinationen können entstehen, die alle in der Zucht einsetzbar sind.
Es befinden sich darunter bereits Tiere, die die gewünschte Genkonstruktion aufweisen.
Also, Das Ziel ist erreicht!
3. Schritt: die weißen, gelockten, blauäugigen Tiere werden künftig nur noch mit Rex-Point verpaart. So ist sichergestellt, dass in den Würfen nur noch Rex-Point Katzen in weiß oder mit Farbe fallen.
Anmerkung: Ich habe mich in meiner Darstellung auf die Zucht weißer Rexe mit Pointfaktor konzentriert. Es können auch weiße German Rex ohne Pointfaktor gezüchtet werden. Die Zucht der Rex-Point steht bekanntermaßen auch noch am Anfang und es könnte durchaus problematisch werden, wenn es um einen passenden Paarungspartner geht.
Auf das Thema Augenfarbe müsste noch einmal gesondert eingegangen werden.
Bis hierher ist alles Theorie. Für mich stellte sich die Frage, wie ich das in die Praxis umsetzen könnte.
Ich ging erst einmal auf die Suche nach einer geeigneten weißen Hauskatze, was sich als nicht so einfach herausstellte. Zwar gibt es in meiner Region weiße Katzen, aber bei näherer Betrachtung sind sie häufig ungeeignet. Meist handelt es sich um Mischlinge mit Langhaargen oder sie sind taub, so dass sie ohnehin ausscheiden.
Aus Rostock erhielt ich dann ein weißes Kätzchen mit gelber Augenfarbe. Die Schilderungen über die Abstammung waren wenig durchsichtig, aber auf jeden Fall ist es ein kurzhaariges hübsches Tier und offensichtlich auch hörend.